Einfluss von Bayern

Bayern hatte mehrere Initiativen, um traditionelle Kostüme vor der Neuzeit zu erhalten.

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts ersetzte ein explizit auf internationaler Mode basierender Kleidungsstil das seit dem 16. Jahrhundert nachgewiesene regionale Kleidungsverhalten ländlicher Bevölkerungsgruppen. Auf diesen epochalen Übergang folgten seit seiner Gründung Bemühungen, traditionelle Kostüme zu bewahren. Das Haus Wittelsbach unternahm zu Beginn des 19. Jahrhunderts die ersten Schritte zur national motivierten Trachtenpflege: zur Hochzeit von Kronprinz Ludwig (später König Ludwig I., 1786-1868, reg. 1825-1848) und Prinzessin Therese von Sachsen- In Hildburghausen (1792-1854) repräsentierten 1810 acht Kinderpaare die acht bayerischen Kreise der Zeit im "traditionellen Cosplay" (1764-1842). Dieses Szenario wurde 1835 zum silbernen Hochzeitstag des Königspaares und 1842 für Kronprinz Max (später König Maximilian II. 1811-1864, reg. 1848-1864) und Marie von Preußen (1825-1889) erneut gespielt.

Verweis

• Köhler, Karl. Die Entwickelung der Tracht in Deutschland während des Mittelalters und der Neuzeit, mit besonderer Berücksichtigung der jezeitigen, für die einzelnen Kleidungsstücke üblichen Herstellungweise: ein Hand-und Lehrbuch für Historiker, Künstler, Bühnenleiter und Garderobiers, sowie für Gewerbetreibende, welche sich mit Anfertigung von Bekleidungsstücken beschäftigen. Heerdegen, 1877.